CDU-Grafschaft ist irritiert über massive Baumaßnahmen im Aussenbereich zwischen Vettelhoven und Gelsdorf: Christdemokraten fordern sofortigen Baustopp und vollständige Aufklärung
Mit großer Verwunderung haben Vertreter der CDU-Grafschaft jetzt die massiven Baumaßnahmen auf freier Feldflur zwischen Vettelhoven und Gelsdorf zur Kenntnis genommen. Mit hohem maschinellem Einsatz war zuletzt in wenigen Tagen eine breite Schneise von der Landstraße 83 in Richtung Autobahn 61 getrieben worden, Erdboden wurde zu Wällen aufgeschüttet und die Fläche mit Schottermaterial befestigt. Offenkundig geht es um den geplanten Bau einer Betonbrechanlage für Material aus dem Ahrtal, das in der Grafschaft wiederaufbereitet werden soll. Dem Vernehmen nach plant die Deutsche Bahn eine solche Anlage mit Blick auf den Abbau der alten Trasse der Ahrtalbahn.
„Wir wissen das alles nur aus vielen Teilinformationen ohne offizielle Bestätigung,“ so die CDU-Kommunalpolitiker. Bei einem Ortstermin verschafften sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Marcel Werner, der CDU-Parteivorsitzende und Ortsvorsteher von Eckendorf, Johannes Jung sowie die Ortsvorsteher Andreas Ackermann (Gelsdorf) und Dr. Franz Josef Schneider (Vettelhoven) einen Eindruck über den Stand der Dinge. Auf ihr völliges Unverständnis stößt dieser massive Eingriff im Außenbereich zuerst einmal, weil er ohne jegliche Abstimmung mit der Gemeinde Grafschaft und dem Kreis Ahrweiler als Bauordnungs- und Umweltbehörde vorgenommen wurde. Fragen des Starkregenschutzes, der Verdichtung und Versiegelung des Bodens, der Grundwassergefährdung, der Inanspruchnahme gemeindlicher Wirtschaftswege sowie vor allem Emissionsschutzfragen stehen ungeklärt im Raum. Auch die Fragen der Versorgung eines möglichen Betriebsgeländes im Bereich Wasser, Abwasser und Strom scheinen ungeklärt.
Mit Blick auf die betroffenen Ortslagen der oberen Grafschaft sind vor allem zuerst einmal nach Meinung der drei Ortsvorsteher die Fragen der Lärm‑, Staub- und Verkehrsbelastung zu erörtern. Es müssen hier massive Beeinträchtigungen befürchtet werden. Man habe in der Gemeinde Grafschaft seit zwei Jahren gerne umfangreiche Hilfsleistungen für die Behebung der Flutfolgen erbracht. Daher reagiert man seitens der CDU mit Unverständnis, dass eine solche große Baumaßnahme nicht im Einvernehmen mit der Gemeinde Grafschaft angegangen wird. Nur ein sofortiger Baustopp kann nach Auffassung der CDU-Vertreter verhindern, dass dieses Vorhaben weiter betrieben wird. Sie fordern vom Bauherrn umfangreiche Information und Aufklärung über alle offenen Fragen.