CDU-Grafschaft spricht sich gegen neues Gewerbegebiet neben dem Innopark aus: „Moderates Wachstum“ der Gemeinde bleibt Ziel der Christdemokraten
Die CDU-Fraktion im Gemeinderat Grafschaft hat in ihrer ersten Sitzung des neuen Jahres intensiv über die Idee beraten, ein weiteres Gewerbegebiet auf den sogenannten FOC-Flächen oberhalb von Beller in Angriff zu nehmen. Ein entsprechender Antrag der FDP-Fraktion ist für die ersten Ausschusssitzungen und die Gemeinderatssitzung des Jahres angekündigt. Ergebnis: die Christdemokraten lehnen ein solches Vorhaben ab und bleiben damit auf dem von ihnen ausgerufenen Kurs des „Moderaten Wachstums“ der Gemeinde Grafschaft.
Die Gründe für die CDU sind vielfältig. Weitere Gewerbeflächen bedeuten weiteren Flächenverbrauch und Flächenverluste für die Landwirtschaft. Nach Jahrzehnten des intensiven Wachstums mit einem deutlich gestiegenen Gewerbesteuerertrag ist für die CDU diese gute und erfolgreiche Entwicklung großflächiger neuer Gewerbegebiete nunmehr abgeschlossen. Das Augenmerk liegt politisch in der Zukunft auf einer weiteren Steigerung der Lebensqualität in der Gemeinde Grafschaft. Dazu gehören bezahlbares Wohnbauland für junge Einheimische, die Stärkung der sozialen Strukturen in den Dörfern, der Bau von Ortsumgehungen für die Ortslagen von Beller, Ringen, Bölingen, Vettelhoven, Gelsdorf, Esch und Oeverich sowie der Bau von Radwegen, um die Freizeitqualität zu erhöhen.
Ein neues Gewerbegebiet würde vor allem die Fragen des Starkregenschutzes, der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes sowie der Erhöhung und Lenkung der Verkehrsströme neu aufwerfen. Die anfallenden Wassermengen bei Starkregenereignissen müsste der Ringener / Bengener Bach aufnehmen und würde so vor allem die Ortslage von Bengen tangieren. Die CDU ist der Meinung, dass sich auch die Menschen in den Ortsbezirken Ringen und Leimersdorf, die direkt von neuen Gewerbeflächen tangiert würden, mehrheitlich dagegen aussprechen werden.
In der Gesamtschau wird sich die CDU-Grafschaft für Nachhaltigkeit und einen Ausgleich der Interessen und Ziele aussprechen und damit gegen ein zusätzliches Gewerbegebiet. Die Grafschafter Christdemokraten betonen in diesem Zusammenhang ihr klares Bekenntnis zur interkommunalen Zusammenarbeit, gerade auch unter den Vorzeichen der Flutkatastrophe, aber auch für die Zukunft, so etwa beim Zuschuss für ein neues Schwimmbad in der Kreisstadt.