6. Sep­tem­ber 2021

Flutkatastrophe stellt Gemeinde Grafschaft vor Herausforderungen — Neue Entwicklungsperspektiven nutzen – Infrastrukturen stärken

Die ver­hee­ren­de Flut­ka­ta­stro­phe im Ahrtal hat auch die Men­schen in der Gemein­de Graf­schaft betrof­fen gemacht. „Wir kön­nen als Graf­schaf­ter aber stolz dar­auf sein, dass wir ab dem ers­ten Tag unbü­ro­kra­tisch und umfang­reich gehol­fen haben“, so der Graf­schaf­ter CDU-Vor­­­si­t­­zen­­de und Kreis­tags­mit­glied Micha­el Schnei­der. „Der Dank gilt vor allem Bür­ger­meis­ter Achim Juchem und sei­nem Team, die in den letz­ten Wochen mit höchs­tem Ein­satz wich­ti­ge Hil­fe geleis­tet haben. Schu­len und Kin­der­gär­ten ste­hen zur­zeit im Mit­tel­punkt der regio­na­len Soli­da­ri­tät der Graf­schaft mit der Region.“

In Dorf­ge­mein­schafts­häu­sern der Graf­schaft haben Kitas aus Der­n­au und Bad Neu­en­ahr-Ahrtal Unter­kunkt gefun­den, im Inno­va­ti­ons­park Rhein­land wer­den drei wei­te­re Con­tai­ner­ge­bäu­de für Kin­der­ta­ges­stät­ten ent­ste­hen. Zur­zeit enste­hen in Gels­dorf auf dem inner­ört­li­chen Bolz­platz die Pro­vi­so­ri­en für die Grund­schu­le und die Regio­na­le Schu­le Alte­n­ahr-Alten­­burg. Für das Are-Gym­na­­si­um bie­tet die Graf­schaft einen Platz an der Zufahrt zum Inno­va­ti­ons­park in Rin­gen an, für das Peter-Jör­­res-Gym­na­­si­um kann auf dem Sport­platz Lan­ters­ho­fen eine Über­gangs­lö­sung ent­ste­hen. „Hier muss zeit­nah ent­schie­den wer­den, damit die Con­tai­ner­an­la­gen schnell gestellt wer­den kön­nen,“ so Schnei­der. „Wir kön­nen auch im Rück­blick sagen, dass wir die Gemein­de Graf­schaft über Jahr­zehn­te rich­tig ent­wi­ckelt haben, so dass wir die­se Unter­stüt­zung jetzt auch leis­ten können.“

Auch die Gemein­de Graf­schaft war vom Unwet­ter betrof­fen, vor allem in der obe­ren Graf­schaft gibt es vie­le Schä­den im öffent­li­chen und pri­va­ten Bereich. Wir ste­hen als Gemein­de wie auch 2010, 2013 und 2016 unse­ren Bür­ger­einnen und Bür­gern zur Sei­te. Daher ist es gut, das auch die Betrof­fe­nen hier bei uns zu den Begüns­ti­gen der Sofort­hil­fe von Kreis und Land zäh­len und auch im Bereich des Wie­der­auf­bau­pro­gramms von Bund und Land von den zuge­sag­ten Hil­fen pro­fi­tie­ren kön­nen. Wir war­ten im Sep­tem­ber auf die Ver­fah­rens­grund­sätz des Lan­des Rhein­­land-Pfalz, damit die Mit­tel schnell flies­sen können.“

Wenn uns die Flut eines gelehrt hat, ist es, dass wir die Infra­struk­tu­ren stär­ken müs­sen,“ for­dert der Christ­de­mo­krat. Es muss eine leis­tungs­fä­hi­ge Aus­weich­stre­cke für das Ahrtal geben und hier haben wir als CDU-Graf­­schaft eine Mach­bar­keits­stu­die für eine gro­ße „Orts­um­ge­hung“ vom Mecken­hei­mer Kreuz bis zum Anschluß Sin­zig der A 61 bean­tragt, die auch vor­liegt. „Das muss jetzt schnell kom­men.“ Auch eine leis­tungs­fä­hi­ge Ver­sor­gung des Ahrtals von den Graf­schaf­ter Höhen­zü­gen mit Trink­was­ser, Erd­gas, Glas­fa­ser und kli­ma­freund­li­cher Fern­wär­me müs­se jetzt neu ange­dacht und kon­zi­piert werden.

Auch das The­ma „Leben und Woh­nen“ rücke in einer neu­en Sicht­wei­se in den Vor­der­grund, so Micha­el Schnei­der. Auch vor der Flut war das Bau­land in Graf­schaft knapp, die Situa­ti­on wird sich wei­ter anspan­nen. „Hier ist es wich­tig, auf popu­lä­re Schnell­schüs­se zu ver­zich­ten“, so der Graf­schaf­ter CDU-Vor­­­si­t­­zen­­de, „son­dern mit den Men­schen im Tal und den Kom­mu­nen dort lang­fris­ti­ge Lösun­gen zu suchen. Es kön­ne aus­drück­lich nicht dar­um gehen, einen Teil der Wohn­be­völ­ke­rung aus dem Ahrtal dau­er­haft in die Graf­schaft zu zie­hen, son­dern ein­zig, dem Hei­mat­ge­fühl der Men­schen Rech­nung zu tra­gen.“ Was Wohn-Über­­­gangs­­­lö­­sun­­gen anbe­trifft, so sei die Graf­schaft zu schnel­len Lösun­gen bereit.

Micha­el Schnei­der for­dert wei­ter: „Das vor­han­de­ne Hoch­was­ser­schutz­pro­gramm der Gemein­de Graf­schaft muss nun schnellst­mög­lich umge­setzt wer­den, dabei muss das Land end­lich umden­ken und uns die benö­tig­ten Zuschüs­se zur Ver­fü­gung stel­len. In vie­len Dör­fern der Gemein­de war­ten die Bewoh­ner auf bes­se­re Vor­sor­ge.“ Kom­men muss auch ein ein­heit­li­ches Hoch­was­ser­schutz­kon­zept „Ahrtal“ unter Berück­sich­ti­gung aller Zuflüs­se. Die Gemein­de Graf­schaft hat hier zusam­men mit der mit Stadt Bad Neu­en­ahr-Ahr­­wei­­ler schon schon Vor­bild­li­ches geleis­tet, um den Lei­mers­dor­fer und Ben­ge­ner Bach zu zäh­men. Drei Hoch­was­ser­rück­hal­te­be­cken in Nie­ren­dorf, Ben­gen und Gim­mi­gen schüt­zen die unter­lie­gen­de Bevöl­ke­rung und damit auch die Ahr bei Stark­re­gen vor den Was­ser­mas­sen. „So muss das für den gesam­ten Fluss­lauf gedacht und gemacht wer­den“, betont Micha­el Schnei­der abschließend.