Flutkatastrophe stellt Gemeinde Grafschaft vor Herausforderungen — Neue Entwicklungsperspektiven nutzen – Infrastrukturen stärken
Die verheerende Flutkatastrophe im Ahrtal hat auch die Menschen in der Gemeinde Grafschaft betroffen gemacht. „Wir können als Grafschafter aber stolz darauf sein, dass wir ab dem ersten Tag unbürokratisch und umfangreich geholfen haben“, so der Grafschafter CDU-Vorsitzende und Kreistagsmitglied Michael Schneider. „Der Dank gilt vor allem Bürgermeister Achim Juchem und seinem Team, die in den letzten Wochen mit höchstem Einsatz wichtige Hilfe geleistet haben. Schulen und Kindergärten stehen zurzeit im Mittelpunkt der regionalen Solidarität der Grafschaft mit der Region.“
In Dorfgemeinschaftshäusern der Grafschaft haben Kitas aus Dernau und Bad Neuenahr-Ahrtal Unterkunkt gefunden, im Innovationspark Rheinland werden drei weitere Containergebäude für Kindertagesstätten entstehen. Zurzeit enstehen in Gelsdorf auf dem innerörtlichen Bolzplatz die Provisorien für die Grundschule und die Regionale Schule Altenahr-Altenburg. Für das Are-Gymnasium bietet die Grafschaft einen Platz an der Zufahrt zum Innovationspark in Ringen an, für das Peter-Jörres-Gymnasium kann auf dem Sportplatz Lantershofen eine Übergangslösung entstehen. „Hier muss zeitnah entschieden werden, damit die Containeranlagen schnell gestellt werden können,“ so Schneider. „Wir können auch im Rückblick sagen, dass wir die Gemeinde Grafschaft über Jahrzehnte richtig entwickelt haben, so dass wir diese Unterstützung jetzt auch leisten können.“
„Auch die Gemeinde Grafschaft war vom Unwetter betroffen, vor allem in der oberen Grafschaft gibt es viele Schäden im öffentlichen und privaten Bereich. Wir stehen als Gemeinde wie auch 2010, 2013 und 2016 unseren Bürgereinnen und Bürgern zur Seite. Daher ist es gut, das auch die Betroffenen hier bei uns zu den Begünstigen der Soforthilfe von Kreis und Land zählen und auch im Bereich des Wiederaufbauprogramms von Bund und Land von den zugesagten Hilfen profitieren können. Wir warten im September auf die Verfahrensgrundsätz des Landes Rheinland-Pfalz, damit die Mittel schnell fliessen können.“
„Wenn uns die Flut eines gelehrt hat, ist es, dass wir die Infrastrukturen stärken müssen,“ fordert der Christdemokrat. Es muss eine leistungsfähige Ausweichstrecke für das Ahrtal geben und hier haben wir als CDU-Grafschaft eine Machbarkeitsstudie für eine große „Ortsumgehung“ vom Meckenheimer Kreuz bis zum Anschluß Sinzig der A 61 beantragt, die auch vorliegt. „Das muss jetzt schnell kommen.“ Auch eine leistungsfähige Versorgung des Ahrtals von den Grafschafter Höhenzügen mit Trinkwasser, Erdgas, Glasfaser und klimafreundlicher Fernwärme müsse jetzt neu angedacht und konzipiert werden.
Auch das Thema „Leben und Wohnen“ rücke in einer neuen Sichtweise in den Vordergrund, so Michael Schneider. Auch vor der Flut war das Bauland in Grafschaft knapp, die Situation wird sich weiter anspannen. „Hier ist es wichtig, auf populäre Schnellschüsse zu verzichten“, so der Grafschafter CDU-Vorsitzende, „sondern mit den Menschen im Tal und den Kommunen dort langfristige Lösungen zu suchen. Es könne ausdrücklich nicht darum gehen, einen Teil der Wohnbevölkerung aus dem Ahrtal dauerhaft in die Grafschaft zu ziehen, sondern einzig, dem Heimatgefühl der Menschen Rechnung zu tragen.“ Was Wohn-Übergangslösungen anbetrifft, so sei die Grafschaft zu schnellen Lösungen bereit.
Michael Schneider fordert weiter: „Das vorhandene Hochwasserschutzprogramm der Gemeinde Grafschaft muss nun schnellstmöglich umgesetzt werden, dabei muss das Land endlich umdenken und uns die benötigten Zuschüsse zur Verfügung stellen. In vielen Dörfern der Gemeinde warten die Bewohner auf bessere Vorsorge.“ Kommen muss auch ein einheitliches Hochwasserschutzkonzept „Ahrtal“ unter Berücksichtigung aller Zuflüsse. Die Gemeinde Grafschaft hat hier zusammen mit der mit Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler schon schon Vorbildliches geleistet, um den Leimersdorfer und Bengener Bach zu zähmen. Drei Hochwasserrückhaltebecken in Nierendorf, Bengen und Gimmigen schützen die unterliegende Bevölkerung und damit auch die Ahr bei Starkregen vor den Wassermassen. „So muss das für den gesamten Flusslauf gedacht und gemacht werden“, betont Michael Schneider abschließend.