22. Febru­ar 2021

CDU-Grafschaft hatte zum virtuellen „politischen Aschermittwoch“ eingeladen: Horst Gies MdL und Michael Schneider nahmen Stellung zu den wichtigen Themen von Land und Gemeinde

Am ver­gan­ge­nen Mitt­woch gab es für die Graf­schaf­ter CDU eine Pre­mie­re: ver­tre­ten durch ihren Vor­sit­zen­den Micha­el Schnei­der ver­an­stal­te­te sie gemein­sam mit dem CDU-Lan­d­­tags­­a­b­­ge­or­d­­ne­­ten Horst Gies ihren ers­ten poli­ti­schen Ascher­mitt­woch. Eben­falls neu war die digi­ta­le Form, in des­sen Rah­men die Ver­an­stal­tung abge­hal­ten wur­de, was der momen­tan vor­herr­schen­den Pan­­de­­mie-Situa­­ti­on geschul­det war. Alle inter­es­sier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger waren herz­lich dazu auf­ge­ru­fen, der Live-Über­­­tra­­gung auf der Face­­book-Sei­­te der Graf­schaf­ter CDU zu fol­gen und die­se aktiv mit­zu­ge­stal­ten, indem sie den bei­den Poli­ti­kern ihre Fra­gen rund um die im März anste­hen­de Land­tags­wahl stel­len konnten.

Nach den ein­lei­ten­den Begrü­ßungs­wor­ten fass­te Micha­el Schnei­der die The­ma­tik der kom­men­den Stun­de tref­fend zusam­men: Es soll­te um die „bedeut­sa­men The­men in der bevor­ste­hen­den Land­tags­wahl“ gehen, die natür­lich auch für die Gemein­de Graf­schaft eine hohe Rele­vanz besit­zen. Horst Gies erläu­ter­te fol­gend: „Heu­te Abend möch­te ich den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern kon­kret zei­gen, wofür die CDU und die Per­son ‚Horst Gies‘ im Land­tag Rhein­­land-Pfalz ste­hen.“ Der stu­dier­te Agrar­wis­sen­schaft­ler mach­te dann auch deut­lich, was das kla­re über­ge­ord­ne­te Ziel sein müs­se: End­lich ein Wech­sel in der Lan­des­re­gie­rung. Die Begrün­dung liegt für ihn auf der Hand: „Das nörd­li­che Rhein­­land-Pfalz und somit auch der Land­tags­wahl­kreis 14, den ich ver­tre­ten darf, wird seit Jah­ren von der Regie­rung in Mainz ver­nach­läs­sigt. Die­se Tat­sa­che kön­nen und dür­fen wir nicht mehr län­ger taten­los mit ansehen!“

Sym­bo­lisch dafür ste­hen für Horst Gies die oft­mals schlech­ten Stra­ßen im Kreis­ge­biet, bei denen ein gro­ßer Sanie­rungs­be­darf vor­herrscht, die aber — wenn über­haupt — ledig­lich aus­ge­bes­sert wer­den. Damit wird ein gro­ßer The­men­be­reich ange­spro­chen, der auch für die Graf­schaft wich­tig ist: die Ver­kehrs­in­fra­struk­tur. Zum einen besteht nach wie vor Nach­bes­se­rungs­be­darf bezüg­lich des drei­spu­ri­gen Aus­baus der Auto­bahn 61, die durch die häu­fi­gen Staus regel­mä­ßig für ein Ver­kehrs­chaos in den Dör­fern sorgt. Um die­se Pro­ble­ma­tik zu behe­ben, wird schon seit Jah­ren über eine Umge­hungs­stra­ße dis­ku­tiert, die vom Mecken­hei­mer Kreuz aus die Orts­tei­le Gels­dorf, Vet­tel­ho­ven, Böl­in­gen, Rin­gen, Bel­ler und Lan­ters­ho­fen ent­las­ten soll. „Hier­zu bestehen bereits kon­kre­te Vor­schlä­ge sei­tens der CDU-Graf­­schaft“, erklärt dies­be­züg­lich der Vor­sit­zen­de Micha­el Schnei­der. „Hier war­ten wir aber noch auf kla­re Signa­le des zustän­di­gen Lan­des­be­triebs Mobi­li­tät (LBM).“ Auch die Umge­hung für Oeve­rich ist nach Auf­fas­sung der CDU drin­gend erfor­der­lich. Schließ­lich hat man durch Druck von Gemein­de und Kreis eine neue Nut­­zen-Kos­­ten-Ana­­ly­­se zur Orts­um­ge­hung Esch

Zum Ande­ren kam wäh­rend der Online-Ver­­an­stal­­tung die Fra­ge auf, was in Zukunft hin­sicht­lich der Brü­cke zwi­schen den Dör­fern Lei­mers­dorf und Bir­res­dorf getan wer­den soll. Die­se war wäh­rend des Stark­re­gens im Jahr 2016 zer­stört und bis­lang durch eine Behelfs­brü­cke ersetzt wor­den. Da sie auf einer Lan­des­stra­ße liegt, ist auch das Land eigen­licht für die Instand­set­zung ver­ant­wort­lich. „Das sind Maß­nah­men, die nicht war­ten dür­fen, weil immer häu­fi­ger Extrem­wet­ter­la­gen auf­tre­ten“, so Gies. Daher habe die Gemein­de die Pla­nung für besag­ten Stra­ßen­ab­schnitt über­nom­men, die auch ein wei­te­res Regen­rück­hal­te­be­cken vor­sieht, um den Orts­teil Nie­ren­dorf zusätz­lich zu schüt­zen, ergänzt Micha­el Schneider.

Ein wei­te­rer rele­van­ter Punkt ist für Horst Gies der Bereich der Bil­dungs­po­li­tik und damit zusam­men­hän­gend die digi­ta­le Infra­struk­tur, die drin­gend wei­ter ver­bes­sert wer­den muss. Vor­aus­set­zung dafür ist unter ande­rem der Aus­bau des Glas­fa­ser­net­zes, womit in der Graf­schaft auch schon begon­nen wur­de, aller­dings „auf Initia­ti­ve der Gemein­de hin, nicht von Sei­ten des Lan­des“, so Schnei­der. Schul­po­li­tisch müs­se man auf eine Leh­rer­ver­sor­gung von 105% set­zen, um Unter­richts­aus­fall vor­zu­beu­gen und um auch gera­de in der jet­zi­gen Zeit auf Per­so­nal mit ent­spre­chen­den IT-Kenn­t­­nis­­sen zurück­grei­fen zu kön­nen, das gewähr­leis­ten kann, dass die Tech­nik an den Schu­len auch rei­bungs­los funktioniert.

Im wei­te­ren Ver­lauf der Live-Schal­­tung gin­gen die bei­den CDU-Ver­­­tre­­ter noch auf eini­ge wei­te­re bedeut­sa­me Aspek­te ein, die für die Par­tei im Land­tag eine wich­ti­ge Rol­le spie­len, so bei­spiels­wei­se die per­so­nel­le Ver­stär­kung der Poli­zei, die end­gül­ti­ge Abschaf­fung der Stra­ßen­bau­bei­trä­ge oder der Bereich der Umwelt und Nach­hal­tig­keit, bei deren Gestal­tung unbe­dingt die Bür­ger und die Land­wirt­schaft mit ein­be­zo­gen wer­den müssen.

Horst Gies bedau­ert es, dass momen­tan kein per­sön­li­cher Kon­takt mit den Bür­gern mög­lich sei, ihm feh­le das Mit­ein­an­der sehr. Er for­der­te aber gegen Ende der Ver­an­stal­tung aus­drück­lich dazu auf, mit der CDU digi­tal in Kon­takt zu tre­ten. Er und sei­ne Kol­le­gen stän­den für Fra­gen und Anre­gun­gen gern zur Ver­fü­gung. Der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te appel­lier­te an die Zuschau­er, ihm und der CDU die Chan­ce zu geben, es bes­ser zu machen als die bis­he­ri­ge Regie­rung in den ver­gan­ge­nen Jah­ren. „Nicht umsonst haben wir uns unse­ren Wahl­spruch ‚Wir machen das!‘ zur Auf­ga­be gemacht, bit­te las­sen Sie uns Ihnen das auch beweisen!“