5. Novem­ber 2019

CDU-Grafschaft sieht in einem Einkaufszentrum im Innovationspark Ringen große Chance – Gesamtkonzept nur unter Einschluß einer neuen Lösung für den Ortskern Ringen: Daseinsvorsorge wahrnehmen, Nahversorgung der Bevölkerung sichern, Kaufkraft in der Gemeinde halten

Die CDU-Graf­­schaft spricht sich dafür aus, einen neu­en Einzelhandels­standort im Inno­va­ti­ons­park Graf­schaft in Angriff zu neh­men. Das Inter­es­se des Dis­­coun­­ter-Rie­­sen ALDI an einer Ansied­lung in der Gemein­de bie­tet nach Auf­fas­sung der Christdemo­kraten eine gro­ße Chan­ce, die Nah­ver­sor­gung der Graf­schaf­ter Bevöl­ke­rung nach­hal­tig zu ver­bes­sern und eige­ne Kauf­kraft in der Gemein­de Graf­schaft zu hal­ten. Zusam­men mit dem bereits in Rin­gen ansäs­si­gen Voll­sor­ti­men­ter REWE sowie wei­te­ren Ange­bo­ten, etwa einem Dro­ge­rie­markt, kön­ne hier ein zukunfts­si­che­res Pro­jekt mit einem deut­lich brei­te­ren Waren­an­ge­bot geschaf­fen wer­den. „Wir sind für die Men­schen da und Daseins­vor­sor­ge ist die wich­tigs­te Auf­ga­be der Kom­mu­ne“, so der Graf­schaf­ter CDU-Vor­­­si­t­­zen­­de Micha­el Schnei­der sowie der Vor­sit­zen­de der CDU-Gemein­­de­rats­frak­­ti­on, Klaus Huse.

Bei­de erklä­ren wei­ter: „Wir haben in der Gemein­de­po­li­tik die Ver­ant­wor­tung für über 11.000 Ein­woh­ner und elf Orts­be­zir­ke. Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät in der Gemein­de heißt auch die Schaf­fung wohn­ort­na­her Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten. Wir müs­sen dabei auch an die über 2.000 Arbeit­neh­mer den­ken, die jetzt bereits im Inno­va­ti­ons­park Rhein­land arbei­ten. Bank und Ärz­te sind dort schon prä­sent, der geplan­te neue Bus­bahn­hof liegt eben­falls in der Nähe. Auch im Bereich des Öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehrs in der Gemein­de sind sehr posi­ti­ve Ent­wick­lun­gen zu ver­zeich­nen, so dass alle Orts­be­zir­ke per Bus gut an den Inn­o­park ange­bun­den sind. Es drängt sich gera­de­zu auf, ein Graf­schaf­ter Ein­kaufs­zen­trum dort anzu­sie­deln. Auch die Ver­kehrs­si­tua­ti­on all­ge­mein spielt hier­bei eine ent­schei­den­de Rol­le. Mit dem Auto­bahn­an­schluss gibt es eine leis­tungs­fä­hi­ge Anbin­dung des Stand­or­tes, mit den von der CDU auf den Weg gebrach­ten Orts­um­fah­run­gen von Bel­ler bis Gels­dorf sowie für Oeve­rich und Nie­de­rich kön­nen die Orts­la­gen der Graf­schaft nach­hal­tig ent­las­tet werden.“

Die Christ­de­mo­kra­ten machen auch dar­auf auf­merk­sam, dass im Orts­be­zirk Rin­gen inner­orts offen­kun­dig kein Raum ist, ein sol­ches Ange­bot zu plat­zie­ren. Bereits der bis­he­ri­ge REWE-Markt hat dort kei­ne Erwei­te­rungs­mög­lich­kei­ten mehr, obwohl der Betrei­ber dies zur Siche­rung sei­nes Graf­schaf­ter Stand­or­tes anstrebt. Ein ALDI wäre nur auf der Flä­che gegen­über der Lan­des­stra­ße denk­bar, dafür müss­te die Gemein­de aber ihren dort im Bebau­ungs­plan geplan­ten Stand­ort „Senio­ren­wohn­for­men“ auf­ge­ben, was nach Auf­fas­sung der CDU nicht sinn­voll erscheint. In die­sem Fall wür­de die Flä­che auch wie­der an Pri­vat­be­sit­zer zurück­fal­len, wodurch eine ALDI-Ansie­d­­lung von deren Ver­kaufs­be­reit­schaft abhin­ge und nicht gesi­chert wäre. Zudem wür­den in den bis­lang schon durch den Ver­kehr arg stra­pa­zier­ten Orts­la­gen von Böl­in­gen und Rin­gen weit­aus mehr Auto­fah­rer dort­hin gezo­gen. Bür­ger­pro­test, auch durch Anlie­fer­ver­kehr zu den Märk­ten von früh­mor­gens bis spät­abends, wäre vorprogrammiert.

Ver­ständ­nis haben die Christ­de­mo­kra­ten selbst­ver­ständ­lich für den Wunsch im Orts­be­zirk Rin­gen, auch zukünf­tig am bis­he­ri­gen REWE-Stan­d­ort einen Treff­punkt für die Men­schen zu erhal­ten. Dar­an müs­se man inten­siv arbei­ten, so die CDU-Kom­­mu­nal­­po­­li­­ti­ker, und ver­schie­de­ne Idee und Kon­zep­te prü­fen. Dies sei unab­ding­ba­rer Teil eines not­wen­di­gen Gesamt­kon­zep­tes. Dafür habe man aber geschätzt vier bis fünf Jah­re Zeit, bis das neue Ein­kaufs­zen­trum rea­li­siert sein wird. „Wir wer­den gute Lösun­gen dafür fin­den, damit ein sozia­ler Treff­punkt erhal­ten wer­den kann“, zei­gen sich Micha­el Schnei­der und Klaus Huse zuversichtlich.

Kein Ver­ständ­nis haben die CDU-Kom­­mu­nal­­po­­li­­ti­ker jedoch für Rin­gens Orts­vor­ste­her Lothar Barth, der laut Pres­se­be­rich­ten kürz­lich öffent­lich die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in die­ser Sache auf­ge­for­dert habe, „Druck auf Ihre Gemein­de­ver­tre­ter aus­zu­üben“, um das Ein­kaufs­zen­trum im Inn­o­park zu ver­hin­dern. Die CDU zitiert hier­zu die Gemein­de­ord­nung Rhein­­land-Pfalz: „Die Rats­mit­glie­der üben ihr Amt unent­gelt­lich nach frei­er, nur durch die Rück­sicht auf das Gemein­wohl bestimm­ter Gewissensüber­zeugung aus; sie sind an Wei­sun­gen oder Auf­trä­ge ihrer Wäh­ler nicht gebun­den.“ Man stel­le sich jeder Dis­kus­si­on und dem offe­nen Bür­ger­dia­log, so die CDU, aber man wer­de sich kei­nem irgend­wie gear­te­tem Druck beu­gen. Wie in so vie­len wich­ti­gen Fra­gen der Gemein­de­po­li­tik wer­de es am Schluss eine Abwä­gungs­ent­schei­dung aller Rats­mit­glie­der geben. Ent­ge­gen ande­rer Gerüch­te, die von den GRÜNEN um Mat­thi­as Heeb zuletzt gestreut wur­den, hat Bür­ger­meis­ter Achim Juchem die Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den bereits im Mai 2019 über das Ansied­lungs­in­ter­es­se von ALDI infor­miert. Auch die Pres­se berich­te­te um die­se Zeit bereits darüber.