29. Juli 2016

Senioren-Union der CDU Grafschaft informiert sich über den Braunkohletagebau

Der Vor­sit­zen­de Wolf­gang Kan­ter hat­te die Mit­glie­der der Graf­schaf­ter Senio­ren Uni­on der CDU zu einem Besuch des Tage­baus Garz­wei­ler II ein­ge­la­den. Mit einem  Ein­füh­rungs­vor­trag im  Infor­ma­ti­ons­zen­trum der RWE erhielt die Besu­cher­grup­pe einen Über­blick über Ent­ste­hung, Ent­wick­lung und Zukunft des Rhei­ni­schen Braun­koh­le­re­viers und ins­be­son­de­re des Tage­baus Garz­wei­ler II, in dem noch bis zum Jahr2045 Koh­le abge­baut wer­den soll.

Der Abbau von Braun­koh­le hat natür­lich star­ke Ein­grif­fe in die Infra­struk­tur und Umwelt zur Fol­ge: Für die Gebie­te Garz­wei­ler I und II muss­ten bis­lang rund ein Dut­zend Ort­schaf­ten wei­chen, tau­sen­de Bewoh­ner wur­den ent­schä­digt und umge­sie­delt. Ab  2017 muss auch die Auto­bahn A 61 über eine neue Tras­se umge­lei­tet wer­den. Der nuklea­re Super-GAU von Fuku­shi­ma 2011 führ­te zur Ener­gie­wen­de in Deutsch­land  und hat letzt­lich auch bei RWE einen Stra­te­gie­wech­sel ein­ge­lei­tet. Die zahl­rei­chen Wind­rä­der um den Tage­bau, die in Koope­ra­ti­on von RWE mit der Stadt Bedburg betrie­ben wer­den, machen dies deut­lich. Die zukünf­ti­ge Tage­bau­flä­che Garz­wei­ler wur­de infol­ge­des­sen ver­klei­nert. Eini­gen Ort­schaf­ten wird damit wohl  die Umsied­lung erspart bleiben.

In der anschlie­ßen­den 2‑stündigen Bus­fahrt  durch den Tage­bau mit einer Gru­ben­län­ge von bei­na­he 10 km staun­ten die Besu­cher über die kilo­me­ter­lan­ge För­der­bän­der, Umla­de­sta­tio­nen und Eisen­bah­nen, mit denen  die abge­bau­te Koh­le beför­dert wird. Haut­nah neben dem größ­ten Schau­fel­rad­bag­ger der Welt zu ste­hen war ein Erleb­nis der beson­de­ren Art.  Der Bag­ger ist so hoch wie ein acht­stö­cki­ges Haus und so schwer wie 13.000 Autos.  Er  kann täg­lich 240.000 Ton­nen Koh­le oder Abraum bewe­gen. Für die­se Leis­tung müss­ten 40.000 Men­schen arbeiten.

Mit der abschlie­ßen­den  Fahrt durch Rekul­ti­vie­rungs­ge­län­de konn­ten sich die Senio­ren  über­zeu­gen, dass viel getan wird, um die Spu­ren der Braun­koh­le­för­de­rung zu besei­ti­gen. Nichts erin­nert dort an die Gru­ben. Die Natur hat sich das rekul­ti­vier­te Gebiet, mit mensch­li­cher Hil­fe, wie­der  zurück­er­obert. Selbst äsen­de Rehe konn­ten beob­ach­tet wer­den. Schmu­cke Umsied­lungs­or­te und grö­ße­re Gewer­be­ge­bie­te run­de­ten die Ein­drü­cke ab.