CDU verlangt Ausgleich der Interessen — Güllebecken in der Oberen Grafschaft Verständnis für Besorgnisse der Anwohner
Hohe Wellen schlägt zurzeit ein landwirtschaftliches Vorhaben in der Gemeinde Grafschaft, in der Feldflur im Dreieck zwischen Gelsdorf, Eckendorf und Vettelhoven ein offenes Güllebecken zu bauen. Während der Landwirt die Notwendigkeit des Vorhabens für seinen Betrieb betont, regen sich bei vielen Bürgerinnen und Bürgern der oberen Grafschaft Besorgnisse insbesondere über eine mögliche Geruchsbelästigung. Der CDU-Vorsitzende der Grafschaft, Michael Schneider, äußert großes Verständnis für diese Sorgen und teilt die Auffassung, dass ein Vorhaben der beschriebenen Größenordnung von 35 mal 40 Quadratmetern Fläche und sechs Metern Tiefe die Wohnqualität durchaus beeinträchtigen kann. In gleichem Maße ist für den Grafschafter Christdemokraten klar, dass jeder Steller eines Bauantrages so wie hier der Landwirt ein Recht auf einen ordnungsgemäßes und rechtsstaatlich einwandfreies Verfahren hat. So gehöre nun einmal ein Außenbereichsvorhaben zugunsten eines landwirtschaftlichen Betriebes zu den Privilegierungstatbeständen des Baugesetzbuches, so dass dem Grunde nach eine Baugenehmigung zu erteilen ist. In diesem Fall steht dies aber unter der besonderen Auflage, dass ein Geruchsgutachten die Nicht-Beeinträchtigung der Wohnlagen nachweisen muss, ebenso sind Fragen des Bodenschutzes und des ökologischen Ausgleichs des Eingriffs abzuarbeiten. Die Kreisverwaltung als zuständige Baugenehmigungsbehörde sei für diese Prüfungen zuständig. Aus Sicht der CDU müsse auch klar sein, dass das Becken nicht gewerblich in dem Sinne betrieben werden darf, dass andere Landwirte sich dort Gülle abholen und auf ihre Flächen bringen können. Der Grafschafter CDU-Vorsitzende Michael Schneider betont hierbei, dass nur ein Ausgleich der Interessen der Landwirtschaft und der Wohnbevölkerung zu einer vernünftigen Lösung führen kann. Als ersten positiven Schritt in diese Richtung wertete es Schneider, dass der Gelsdorfer Landwirt jetzt im Rahmen einer Informationsveranstaltung des Ortsbeirates klar gemacht habe, dass er die Gülle nicht wie früher üblich auf seine Felder offen aufsprühen werde. Vielmehr habe er moderne Technik angeschafft, mittels der die Jauche mit einem Schlauchsystem geruchsarm direkt in den Boden injiziert werde. Auch die Ankündigung, in den Feldern am Ortsrand Gelsdorfs mit unmittelbarer Nachbarschaft zur Wohnbebauung gar keine Gülle zu fahren, sei positiv zu werten. Man darf sich wünschen, dass auch die schiere Größe des Vorhabens nochmals überdacht wird, so Michael Schneider, ein kleineres Becken könnte helfen, mögliche Geruchsbeeinträchtigungen zu reduzieren.